Holz ist ein natürlicher Baustoff. Durchfeuchtet wird Holz von Pilzen und Insekten als Nährstoff oder Lebensraum genutzt. Was im biologischen Kreislauf erwünscht ist, kann bei verbautem Holz jedoch zu Schäden führen. Dem kann mit Holzschutzmitteln vorgebeugt werden. Wir forschen im Bereich chemischer Holzschutz und prüfen Holzschutzmittel nach europäischen Normen. Diese Daten können als Grundlage für die Wirksamkeitsbewertung nach BPV (EU 528/2012) dienen. Unsere praxisnahen Versuche helfen bei der Einschätzung der Wirksamkeit in der Praxis (Lärmschutzwände, Bahnschwellen, Maste). Im Sinne der Nachhaltigkeit ist Holz mit Holzschutzmitteln zu schützen!
Holzschutzmittelprüfung
Der Fachbereich Chemischer Holzschutz beschäftigt sich mit dem Schutz von Holz und Holzprodukten gegen Schäden durch Holz zerstörende und Holz verfärbende Organismen, vorwiegend mittels chemischer Substanzen.
Das Arbeitsgebiet umfasst die Erforschung und Prüfung von Holzschutzmitteln, wobei Laborverfahren und praxisnahe Freilandverfahren (Expositionsstudien mit Modellholzteilen, Freilandversuche für frisch eingeschnittenes Schnittholz) durchgeführt werden. Die Ergebnisse geben Auskunft über die Wirksamkeit und können zur Abschätzung der Gebrauchsdauer herangezogen werden. Diese Daten werden von unseren Kunden auch im Rahmen des Zulassungsverfahrens für Holzschutzmittel BPV (EU 528/2012) durch den Gesetzgeber genutzt.
Materialschutz, Dauerhaftigkeit und Schadorganismen
Auch für andere Baustoffe als Holz, die einen Nachweis auf Beständigkeit gegen Befall durch Mikroorganismen benötigen, führen wir Untersuchungen durch. Desgleichen stehen Normverfahren für die Bestimmung der natürlichen Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten zur Verfügung.
Werden bei Sanierungsvorgängen bis dahin unbemerkte Schäden durch Pilze und/oder Insekten entdeckt, bestimmen wir die Schadorganismen und geben Empfehlungen für eine Sanierung ab. Häufig sind wir mit der Problematik von Schimmelpilzbewuchs konfrontiert. Auch hier helfen wir mit unserer Expertise und führen zum Nachweis bei Verdacht auf Schimmelpilzbefall Bestimmungen der Gesamtkeimzahl durch.
Ihre Ansprechpartner:innen
Chemischer Holzschutz

Unsere Leistungen
Wirksamkeit gegen Holz zerstörende Pilze
In Abhängigkeit vom Aufbringverfahren wird nach EN 113 (Kesseldruck) oder nach EN 839 (Streichen/Tauchen) geprüft. Beide Normen werden in Verbindung mit Alterungsverfahren (EN 73 und EN 84) angewandt. Moderfäulepilze werden nach ENV 807 geprüft.
Wirksamkeit gegen Holz verfärbende Pilze
Anstrichprodukte werden nach EN 152 geprüft (nach natürlicher oder künstlicher Bewitterung), die Wirksamkeit von Bläueschutzmitteln für frisch eingeschnittenes Schnittholz, in Anlehnung an die CEN TS 15082 im Freilandversuch.
Wirksamkeit gegen Trockenholzinsekten
Vorbeugender Schutz wird nach EN 47 (Kesseldruck) oder EN 46 (Streichen/Tauchen) geprüft, bekämpfender Schutz nach EN 1390. Erstere in Verbindung mit EN 73 und EN 84. Dazu steht eine Hausbockzucht zur Verfügung.
Prüfung der natürlichen Dauerhaftigkeit
Diese wird nach CEN/TS 15083-1 (Gebrauchsklasse 3) und nach CEN/TS 15083-2 (Gebrauchsklasse 4) geprüft, wenn gewünscht nach EN 84. So kann der Einsatz von Holzarten ohne chemischen Holzschutz ermöglicht werden.
Biozide Ausrüstung in Baustoffen
Viele Baustoffe müssen gegen mikrobiellen Befall geschützt werden. Wir führen zahlreiche Prüfverfahren zur Abschätzung der Wirksamkeit einer Biozidausrüstung durch. Nähere Auskünfte auf Anfrage.
Expositionsstudien
Zur Abschätzung der Gebrauchstauglichkeit von imprägniertem Holz können Modellholzteile (z.B. Fassadenelemente) nach Eigenverfahren oder Normenverfahren (NT Build 509 bzw. CEN/TS 16663) durchgeführt werden.
Verfügbare Infrastruktur:
- Mikrobiologische Laborausstattung
- Mikroskopielabor (Auf- und Durchlichtmikroskopie)
- Hausbockzucht
- Freilandbewitterungsstände
- Künstliche Bewitterungsgeräte (QUV, Windkanal nach EN 73)