Ökotoxikologische Verfahren werden dann angewendet, wenn die Frage aufkommt, ob Substanzen, die durch Regen oder ablaufendes Wasser aus Materialien ausgewaschen werden können, umweltrelevant sind. Wir untersuchen Umweltauswirkungen von Abwässern und spezifischen Substanzen in aquatischen Systemen. Weiters führen wir Untersuchungen hinsichtlich der biologischen Abbaubarkeit von Stoffen und Produkten durch. Unsere Prüfungen bezüglich der ökotoxikologischen Eigenschaften dienen zur Abklärung einer möglichen Umweltrelevanz oder können Zulassungsverfahren unterstützen.
Die Papier- und Zellstoffindustrie verwendet traditionell zahlreiche Substanzen (z.B. Komplexbildner) deren Eigenschaften wir untersuchen und die es ermöglichen, eine Abschätzung der Ökorelevanz durchzuführen.
Ist es erforderlich Abfälle gemäß Verordnung (EU) 2017/997 ökotoxikologisch einzustufen, werden unsere Biotests, die wir mit Daphnien, Algen und Leuchtbakterien durchführen, gerne herangezogen.
Verbautes Holz und andere Materialien im Außenbereich müssen gegen mikrobiellen Befall geschützt werden. Im Zuge der Umweltbewertung sind Fragen der ökotoxikologischen Relevanz von Regen und Abwässern von großem Interesse. Expositionselemente (NT Build 509 Terrassen, Holz, Stege) werden dazu herangezogen Eluate zu gewinnen, die ökotoxikologisch untersucht werden können und in der Folge eine Hilfestellung für die Einschätzung eines Umweltrisikos darstellen. Freilandabwaschungen können auch im Vorfeld durch Laborabwaschungen ergänzt bzw. unterstützt werden.
Richtlinien
- Wasserbeschaffenheit – Süßwasseralgen-Wachstumshemmtest mit einzelligen Grünalgen: ÖNORM EN ISO 8692 (akkreditiert)
- Wasserbeschaffenheit – Bestimmung der Hemmung der Beweglichkeit von Daphnia magna Straus, akuter Toxizitäts -Test: ÖNORM EN ISO 6341(akkreditiert)
- Wasserbeschaffenheit – Bestimmung der Hemmwirkung von Wasserproben auf die Lichtemission von Vibrio fischeri (Leuchtbakterientest): ÖNORM EN ISO 11348-2 (akkreditiert)
- Wasserbeschaffenheit – Bestimmung der leichten vollständigen aerobe biologischen Abbaubarkeit organischer Stoffe in einem wässrigen Medium: ÖNORM EN ISO 7827
- "Beurteilung der gefahrenrelevanten Eigenschaften HP 14 „ökotoxisch“ gemäß Verordnung (EU) 2017/997 des Rates vom 8. Juni 2017"
Download Infoblatt HP4 Bestimmung
Kurzinformation zur Bestimmung der Aquatischen Toxizität in Verbindung mit der Verordnung EU 2017/997 (pdf, 670 KB)
Ihre Ansprechpartnerinnen
Ökotoxikologie, Papier und Zellstoff

Qualitätssicherung für Holzschutzmittel und Abwaschverfahren

Unsere Leistungen
Papier und Zellstoff
Wir untersuchen neu auf dem Markt positionierte Komplexbildner für die Papierindustrie hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaft und tragen so zur Verbesserung der Abbaubarkeit von Bleichabwässern bei. Analysen von spezifischen Abwasserinhaltsstoffen der Zellstoff- und Papierindustrie hinsichtlich ihrer Ökorelevanz werden durchgeführt.
Ökorelevanz von Holzschutzmitteln und Wirkstoffen
Eluate, gewonnen aus Abwaschungen im Freiland- und Laborversuch, werden mittels akkreditierter Tests hinsichtlich ihrer Ökotoxizität gegenüber Algen, Leuchtbakterien und Daphnien untersucht und dienen als Basis für Zulassungen im Rahmen der BPV (EU 528/2012).
Beurteilung der gefahrenrelevanten Eigenschaften HP 14 „ökotoxisch“
Wir führen die Untersuchungen zur Klassifizierung, ob ein Abfall ökotoxisch ist oder nicht mittels Biotests gemäß Verordnung (EU) 2017/997 des Rates vom 8. Juni 2017 durch.
Ökorelevanz von Holzarten und Baumaterialien
Holz oder andere Materialien, die zum Einsatz in, um oder über Gewässern (Terrassen, Stege, Teiche, Biotope, Holzpools,..) kommen, werden in Labor- und Freilandversuchen auf ihre Ökorelevanz auf Algen, Leuchtbakterien und Daphnien hin untersucht.
Abwaschungen aus Bauteilen
Wir untersuchen das ökotoxikologische Potenzial von Abwaschungen aus Fassaden, Schnittholz und sonstigen Bauteilen.